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Welcome to Uganda - zurück am Niel

Von Kisumu sind es nur noch 100 Kilometer bis zur Grenze von Uganda. Nach fast 2 Monaten verlasse ich damit nun doch endlich Kenia. Viel länger als erwartet war ich in diesem beeindruckenden Land. Doch vor der Grenze überqueren wir erst ein mal wieder den Equator. Wir befinden uns nun wieder auf der Nordhalbkugel. Natürlich wird so etwas fotografiert. Und da am Equator eine Weltkugel rumsteht, wird darauf auch natürlich rumgeklettert. Für so einen Spass sind Ryan und ich immer zu haben.

Grenzstädte geben sich oft sehr gleich. Viele Menschen, Fahrzeuge und Unrat auf den Straßen. Meistens nicht so angenehm! Wir fahren direkt durch zum Grenzposten. Auf dem Weg dahin wird man sofort von "Helfern" umlagert, die alle wissen wie man am besten, schnellsten und billigsten die Grenze passieren kann. Doch wir ignorieren sie! So wie ich es immer getan habe. Das ist dann nun der erste Ordnungsgemäße Grenzübertritt mit den Jungs. Geht auch super schnell. Nur eben auf der kenianischen Seite nen Stempel im Pass geben lassen, zum Customs-Office das Carnet stempeln lassen und noch die Daten bei der Polizei abgeben fertig. Eben mit der Maschine 50 Meter weiter fahren. Wie immer all das umlagert von vielen Menschen.

In Uganda geht es ähnlich einfach weiter. Das Visa wird gegen die Zahlung von 50 $ - für die es auch eine Quittung gibt - sofort ausgestellt. Weiter! Äh, nein. Mein Hinterreifen ist Platt. Wie das? Bei der Ankunft an der Grenze war doch noch alles OK. Und jetzt komplett platt?! Und sofort sind hilfreiche Einheimische zur Stelle. "You need new Tyre?!" - "No" - You need  new Tube?!" - "No!!!" Woher wissen die so schnell was los ist. Sie sind sichtbar enttäuscht, als ich ihnen stolz verkünde, das ich keinerlei Ersatzteile benötige, da ich alles nötige mitführer und das sowieso lieber selber erledige als eine lokalen "Spezialisten" an meiner Mrs Mary rumschrauben zu lassen. Während Gwyn und ich uns um die nötigen Versicherungen kümmern, pumpt Ryan mit dem Kompressor den Reifen wieder auf. Bei der Ankunft am Motorrad ist der Reifen aber wieder halb platt. Ich kann am Mantel so nichts finden. Aber das Ventil zischt lustig vor sich hin. Nach einem bisschen drin rum prockeln hört es auf. Und auch nach dem aufpumpen bleibt die Luft nun drin. Wie sich bei dem tausch des Ventils in wenigen Tagen herausstellen wird, ist eben dieses bestimmte Teil bestätigt. Es sieht aus, als ob jemand kräftig darin rumgestochert hätte. Daher also der plötzliche Luftverlust! Da hat wohl jemand kräftig nachgeholfen währen wir bei den kenianischen Behörden waren.
Tagesziel ist Jinja, wo der Weisse Niel aus dem Viktoria See entspringt. Da ich etwas erkältet bin, schlage ich nach längerer Zeit das erste mal wieder mein Zelt ganz für mich allein auf, gehe früh ins Bett und schlafe mich am nächsten Morgen mal richtig aus. Dies geht allerdings nur, wenn man auch schon am Vorabend beim aufstellen der Zeltes darauf achtet, das das Zelt im absoluten Schatten aufgestellt ist. Sonst wird es doch arg warm im inneren.

Nach dem Frühstück und ungefähr 5 Tassen Tee ist dann mal wieder Schrauben angesagt. Irgendwie macht mein fast neues Lenkkaopflager komische Geräusche. Mal schauen was da los ist. Finde heraus, das die Kontermutter zwar eine Mutter ist, aber nicht kontert. Hat der KTM-Mechaniker wohl vergessen an zu ziehen. Na super! Wofür bezahlt man eigentlich die Werkstatt?!

Wir fahren zu den Bujagali Falls am Niel! Unmengen von Wasser rauschen hier  über die Stromschnellen. Wagemutige Einheimische schwimmen hier nur mit einem Plastikkanister versehen durch die Fluten. Natürlich für Bares. Doch nicht für uns. Wir bezahlen doch nicht jemanden wissentliche dafür sein Leben zu gefährden!
Nur wenige hundert Meter flussaufwärts befinden sich eine Hand voll Straßenküchen und das Explorers Camp. Habe noch nie so gute Ananas wie in dieser Gegend gegessen. Einfach der reine Wahnsinn wie gut die schmecken. Das Explorers Camp ist ein wunderschöner Campingplatz mit einer herrlichen Terrasse mit Blick auf den Niel und eine Hand voll Stromschnellen. Wir schlagen hier unser Lager auf und Heidi, Ryan und ich buchen eine Raftingtour für den nächsten Tag. Doch zunächst gibt es erst einmal etwas zu feiern. Ryans 25. Geburtstag. Und welcher Platz währe dafür passender als Bar und Terrasse des Explorers. Auch Jack der Manager des Camps und ein Landsmann von Ryan denkt das dies ein guter Grund sei mal wieder richtig einen drauf zu machen und gibt eines Runde Schnapps nach der anderen.

Wie nicht anders zu erwarten haben wir drei am nächsten morgen einen ziemlichen Kater als wir in das Schlauchboot steigen. Aber ist dann Sport nicht das beste was machen kann!? Zu sechst sitzen wir in dem Schlauchboot. Tylor aus London und ich vorne, Heidi und Ryan in der Mitte und Sarah aus den Staaten und unser Guide Jane hinten. Es wird ein toller, warmer Tag. Schon beim üben bin ich froh, das Jane mich bittet ins Wasser zu springen um dann von den anderen "gerettet", also wieder ins Bott gezogen zu werden, verspricht dies doch eine Abkühlung. Insgesamt werden wir 4,5 Stunden in diesem Raft verbringen und ca. 25 Kilometer zurücklegen. Wir meistern einige wirklich schwieriger Stromschnellen. Drehen aber auch 3 mal das Boot auf den Kopf. Dann heißt es immer so schnell wie möglich wieder zum Boot zu schwimmen und rein zu klettern, da das Wasser an der ein oder anderen Stelle mal auch nicht so wirklich tief ist und man sich ganz gehörig den Allerwertesten oder die Beine anstoßen kann. Rafting kann extrem kräftezehrend sein, ist es aber auch jeden Fall wert. Und in den sogenannten Pools - ruhigeren Wasserzonen - kann man immer wunderbar Vögel beobachten oder auch mal einen Snack zu sich nehmen. Ananas, was sonst!?

Zum Abschluß gibt es dann noch ein zünftiges BBQ über welches alle Raftingteilnehmer wie die wilden Tiere herfallen. Bei den Fotos und Videos die von der Crew gemacht wurden wird dann noch einmal herzlich gelacht. Das ein oder andere Erlebnis des Tages wird wieder und wieder erzählt, wobei der Fluß später in der Nacht scheinbar gefährlicher wird. Vielleicht ist es aber auch nur Müdigkeit oder Alkohol der die Geschichten wandelt!